»Westfalenlied«
als Glockenspiel in Iserlohn
Vor 135 Jahren (1869) dichtete Emil Rittershaus sein »Westfalenlied« in Iserlohn im Gasthof »Zur Post«. Das historische Gebäude des Gasthofs musste - wie so vieles - dem Zeitgeist weichen; heute steht dort ein großes Gebäude, das bis vor wenigen Jahren einer Bank zu Gewinnen verhalf und in Augenhöhe an der Südseite erinnert eine Gedenktafel an den Dichter Emil Rittershaus und seinen Besuch in Iserlohn.
Nun ist es erstaunlich, dass ein rheinischer Junge aus Barmen bei Wuppertal in bewundernswerter Weise den Westfalen ein eigenes Lied schenkte. Die Reize der weiten Umgebung Iserlohns während einer »Landpartie« mit einem Freund und eine Rast im Schatten einer Wodanseiche führten offensichtlich zu einer - damals noch nicht geahnten - publikumswirksamen Eingebung. Den geladenen Gästen im Gasthof zur Post gefielen die Verse so gut, dass ein Komponist namens Johann Peters die vier Verse kurzerhand vertonte. Das Gedicht, überschrieben mit den Worten „Grüß dich Gott, Westfalenland", nannte der Komponist in Übereinstimmung mit dem Dichter »Westfalenlied«.
Für die Verbreitung des Textes sorgten die »Heimatblätter«, die wie selbstverständlich auch von kleinen und großen Gesangvereinen gelesen wurden. Es ist nicht erstaunlich, das Lied gehörte zum festen Repertoire der Vorträge! Auch Studentenverbindungen sangen es aus vollen Kehlen, und sogar »Herder« nahm es in ein besonderes Kommers-Buch auf
Seine Beliebtheit bei Sängern und Bürgern verdankt das »Westfalenlied« seinem logischen Aufbau, so dass der Text leicht eingeht! Den Iserlohnern war die Gedenktafel da irgendwo einfach zu wenig. So fanden sich Ende der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Hand voll Kaufleute um den Vorsitzenden der Werbegemeinschaft Waldstadt Iserlohn, um die Idee für ein Glockenspiel zu realisieren. Die Vorbereitungen dauerten Jahre; Überzeugungsarbeit musste geleistet werden! Selbst die Stadt hatte Be-denken und wo sollte »das Ding« überhaupt hin? - Über 300 Kaufleute spendeten, die Sparkasse spendete, die Heimatzeitung forderte immer wieder, bedeutende Firmen machten mit, und der bekannte Architekt Ernst Dossmann schuf mit seinem Büro einen alle überraschenden Entwurf: einen großen Glockenturm! Bis zur Zustimmung für den endgültigen Standort vergingen Wochen und Monate; auch die zu erwartenden »Geräusche« führten zu teilweise heftigen Widerständen. Der Turm war Gesprächsstoff all überall und die positive Resonanz überzeugte nach Monaten auch die schärfsten Kritiker.
So fanden die Experten schließlich am »Unnaer Platz«, direkt gegenüber der Gedenktafel, eine nur wenigen bekannte »Anschlussstelle«. Maßarbeit aller Beteiligten - vom Sockel bis zur Turmspitze - sorgte für ein absolut problemloses Installieren des tatsächlich riesigen Bauwerks. Detailberichte würden Seiten füllen, bis dann endlich die offizielle Einweihung und Übergabe an die Stadt erfolgen konnte. Der Glockengießer Korfhage aus Melle bei Osnabrück hatte fabelhafte Arbeit abgeliefert und seine 23 Glocken haben ein Gewicht von über 500 Kilogramm! Bezahlt wurden die Glocken mit Spendengeldern - 33 000 von den Bürgern und 23 000 von der Stadt Iserlohn. Alles Deutsche Mark natürlich! Alle übrigen Arbeiten erfolgten ehrenamtlich, und das verdient auch heute noch immer Bewunderung! Die »Deutsche Wertarbeit« aller Beteiligten hat 20 Jahre schadlos überstanden und bis heute arbeitet das »Glockenspiel« dreimal täglich einwandfrei. Dreimal jährlich wechselt der Melodienreigen: im Frühjahr, im Sommer zur Schützenfestzeit und zu den Weihnachtswochen.
Das »Westfalenlied« bildet stets den abendlichen Abschluss um 18.00 Uhr. Bei Stadtführungen ist das »Ständchen am Glockenturm« vielfach bedachter Abschluss.
Seinerzeit als Garnisonsstadt mit Bundeswehr, Schotten und Engländern, mit Goetheinstitut und Fachhochschule hatte Iserlohn die Möglichkeit, das Westfalenlied weit über die Mauern der Stadt bekannt zu machen.
Ab sofort wird hier ab- und zumal eine Geschichte
aus dem Plattdeutschen zu finden sein!
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