Verschwiegenheit unter Freundinnen
Mitzi kommt ganz aufgeregt zu ihrer Freundin Erna und erzählt ihr, daß ihr Kitty gesagt habe, Olga hätte ihrem Freund im Café vor allen Leuteneine Ohrfeige gegeben. „Sag aber nichts zu Kitty, wenn du sie siehst, sie braucht nicht zu wissen, daß ich dir als Freundin die Geschichte gleich wieder erzählt habe,“ Setzte sie hinzu.
Wie es jedoch der Teufel will, begegnet am nächsten Tag Erna ihrer Freundin Kitty auf der Straße. Kitty kann auch gegenüber Erna das Geheimnis nicht verschweigen und erzählt ihr ebenfalls von Olgas Ohrfeige. „Sag aber nichts weiter,“ setzte sie hinzu, „ich will keine Tratscherei machen.“
Da treffen einander wieder Mitzi und Erna.
„DU“, sagt Erna, „ich bin Kitty begegnet und sie hat mir die Geschichte von Olga erzählt. Ich habe getan, als wüßte ich von nichts!“
„Schon gut,“ sagt Mitzi.
Nach einiger Zeit treffen sich Mitzi und Kitty. Sie sind in der Konditorei in guter Stimmung und Mitzi platzt plötzlich heraus: „Du, sag mal Kitty, was hat Erna für ein Gesicht gemacht, als du ihr die Geschichte von Olgas Ohrfeige erzähltest? Ich habe ihr nämlich - du mußt entschuldigen – die Sache schon vorher erzählt gehabt und sie sagte mir dahernachher, daß du sie ihr auch schon erzählt hast.“
„So eine Falsche,“ sagt Kitty, „die kann sich aber gut verstellen, sie tat ganz unwissend.“
„Sage aber nichts zu Erna.“ Sagt Mitzi, „daß ich dir erzählt habe, daß sie mir gesagt hat, daß du ihr die Geschichte auch erzählt hast.“
„Aber natürlich!“ sagt Kitty, „ich werde doch keine Tratscherei anfangen.“
Und als wieder Mitzi und Kitty einmal im Café besammensitzen, sagt Kitty: „Diese Erna ist doch eine rechte Tratsche; erzählt mir, daß du ihr die Sache von Olga, die ich dir erzählte, weiter erzählt hast, noch bevor ich sie ihr erzählte; sagt aber nicht dazu, daß sie dir auch erzählte, daß ich sie ihr auch erzählte, wie du mir erzählt hast. Wenn du mir nicht erzählt hättest, daß sie sie dir schon erzählt hatte, dann hätte ich ihr jetzt was erzählt…“
Bei dieser Stelle des Gesprächs stürzte ein Herr, der am Nebentisch saß und die Unterhaltung hörte, ohnmächtig zusammen!
Heino Seitler
Auf obigen Bild sehen Sie die beiden "Kerle"
Ein ganz altes Wappen
auch eines der älteren Stadtwappen
Dies ist das Stadtsiegel aus dem
dreizehnten Jahrhundert
Das heutige Wappen der Stadt Iserlohn
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