Das war 1890
die "noch nicht" Alexanderhöhe
erbaut 1863
abgebrannt 16.02.1970
Liebe alte Straßenbahn
Auf dem Weg in die „Moderne", stolperten die Iserlohner über ihre Straßenbahn. Unter durchdringendem Gekreische in den Kurven, mit herrlichem Gebimmel vor der Abfahrt, sauste sie der Länge lang durch Iserlohn. - Letmathe, Iserlohn, Hemer. Wer in die weite Welt wollte, den fuhr sie nach Hohenlimburg, mit Anschluß nach Hagen. Man staune, das tat sie bis tief in die Nacht hinein und am Morgen in aller Frühe. Iserlohn war mit seiner Straßenbahn an alle Welt angebunden, immer, Tag und Nacht. Waren die Sitzplätze mal alle besetzt, konnten wir beim Fahrer vorn auf der Plattform stehen. Der bediente die großen Räder. Gelassen beschleunigte und bremste er, wenn es sein mußte. Mit dem Fuß konnte er die Bimmel bedienen, sich freie Fahrt schaffen, er wartete an den Haltestellen, bis der Schaffner seine Bimmel gezogen hatte und fuhr wieder los. Die Iserlohner Straßenbahn stank nicht, hatte keine Auspuffgase, fuhr alle Zeit mit allen Anschlüssen, pünktlich! Sie war ein Fahrzeug ihrer Zeit. Manche Stadt hat sich in weiser Voraussicht ihre Straßenbahn erhalten. Immer 50 Leute und mehr hinein, das alle zehn Kilometer. Die Stadt war mit einem guten Verkehrsverbund ausgestattet. Unabhängig von Benzin und Gummi. Aber es kam der Tag, als sie sterben mußte.
Es wäre festzuhalten, daß sich auch bei Beschwerden der Kirche immer ein Weg finden ließ. Hatte sich die Reformierte Gemeinde beschwert, daß während des Gottesdienstes das Bimmeln der Straßenbahn störte, stellte die Kreisbahn einen Mann ab, der ging sonntagsmorgens vor der Bahn her, die Wermingser hin und zurück, damit der Fahrer nicht bimmeln brauchte. Das muß man sich heute vorstellen! Im Schritt hinter dem Mann und ohne Geräusche. Das waren Zeiten! Dienst am Kunden! Es kam der Autobus. Da ist nur der Fahrer noch allein, die Anschlüsse an die Welt wurden weniger. Irgendwo vor Iserlohn hört zum Bedauern die Welt auf, wenn ein Iserlohner nach Hause kommt bei Nacht.
Alte liebe Straßenbahn, wo bist du geblieben?
Der Mann im Alter
die schöne Jugend war einmal,
lieber Freund, es kommt noch schlimmer.
der Geruchssinn geht verloren,
dabei hast Du noch zu kämpfen,
um den Nasensaft zu dämpfen,
der sich an der Spitze sammelt,
und als Tropfen runter bammelt.
trotz der scharf geschliffenen Brille.
Deine Zähne werden lose,
werden sie Dir rausgenommen,
ist ein arges Hindernis.
von Problemen mit dem Herzen
und vom Magen, diesem Hund,
denn keinesfalls ist er gesund.
der Urin ist zuckerhaltig.
leidet stark an Muskelschwund.
wird Dir gleich die Hose feucht.
können kaum den Stuhlgang halten.
schmerzhaft böse Hämorrhoiden.
vielgepriesene Wünschelrute,
unterm faltenreichen Bauch.
Nur zum Pinkeln lediglich,
dient der Schnippeldillerich.
wirklich keine Freudenquelle,
und die holde Weiblichkeit,
wittert dies und weiß Bescheid.
er ist sittsam, weil er muß.
bring ich dir als gute Gabe,
Wünsche für die nächsten Jahr‘.
wird schon dadurch sehr gemildert,
an allem noch Interesse zeigt.
willst dich nicht mehr stets beweisen,
setzt dich einfach still zur Ruh,
schaust dem Leben nur noch zu,
verkümmern Körper und auch Geist.
Bahnhofstreppe im Winter
Sparkasse gestern (1962)
Sparkasse heute
Baustellenbereich !
Vorsicht Stolperfallen