Das Feuerwerk ist vorbei
ich habe Achim bestellt!
Hier eine kleine Gebrauchsanleitung
für das nette Filmchen von Achim
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und Ihr könnt die Geschwindigkeit drosseln!
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Ach, was bin ich doch für ein netter Kerl!
Auf historischen Spuren durch Alt-Iserlohn
Wilfried Diener beschreibt seinen
„Weg zu den Großeltern"
aus längst vergangenen Zeiten
In seinem Buch „Immer, wenn du meinst, es geht nicht mehr..." hat Wilfried Diener vor etwa 20 Jahren seine Erinnerungen zusammengefasst. In loser Reihenfolge lässt der Iserlohner seine zeit- und stadtgeschichtlichen Erinnerungen auf dieser Seite noch einmal aufleben:
Die Großeltern wohnten in dem Eckhaus Obere Mühle Nr. 15, wo die Industriestraße in den Lünkerhohl abzweigt. Wir besuchten die Großeltern sehr oft. Es gab verschiedene Möglichkeiten, von der Galmeistraße aus die Obere Mühle zu erreichen.
Kissing & Möllmann
Gleich hinter der Eisenbahnbrücke machte das hohe und dunkle Ziegelgebäude der Fabrik Kissing & Möllmann immer einen erdrückenden Eindruck auf mich. Ich wusste, dass dort die Kaffeemühlen hergestellt wurden, von denen sowohl meine Großeltern als auch wir eine besaßen. Wenn meine Großmutter Kaffee bereitete, dann hielt sie die Kaffeemühle zwischen den Knien fest, und ich durfte die Kurbel drehen, bis das kleine Schublädchen mit Kaffeemehl gefüllt war.
Nachdem wir den Lünkerhohl überquert hatten, verlief der Bürgersteig vor den kleinen Häusern etwas tiefer als das Straßenniveau, dann ging es drei Stufen hoch und vorbei an dem langgestreckten Firmengebäude von Christophery, aus dem meist der vielfältigste Maschinenlärm den Straßenraum auf der Oberen Mühle erfüllte.
Am Ende der Fabrikfassade führte eine kleine Gasse zum Lünkerhohl, dann folgte die Hecke vor zwei kleinen zurückversetzten Häusern und danach waren wir am Haus angelangt, in dem meine Großeltern wohnten. Bei gutem Wetter stand Oma häufig auf dem halbkreisförmigen Balkon mit dem schmiedeeisernen Gitter und winkte uns auf der Straße zu.
Manchmal gingen wir auch geradewegs gegenüber der Laarstraße die kleine Gasse Hinterm Schützenhof hinunter. Nach etwa 30 Metern war schräg links die breite Eingangstür zum Gloria-Kino. Die Gasse endete vor der sehr schmalen Verengung im Hohler Weg hinter „Lampenvogt" und gegenüber der Gastwirtschaft „Käbbel-Meyer".
Wenn wir dort herauskamen, lenkte mich meine Mutter oft nach links bis zu dem etwas größeren Platz und dann gingen wir durch die Lämmergasse bis zur Hardstraße. Das war für mich besonders spannend, weil man am Ende der Lämmergasse nur hintereinander auf einem ganz schmalen, dunklen Fußweg zwischen zwei Häusern hindurch zur Hardtstraße gelangen konnte, so als ob man aus der Unterwelt ins Freie treten würde.
Fauchende Eisenbahnen
Schräg gegenüber ging es dann die Ziegentrift hinauf auf den Hardtrücken. Man ging zwischen den kleinen Gärten hindurch, die zum einen hinter den Häusern der Bachstraße aufstiegen und zum anderen die Rückfronten der Hardtstraßenhäuser säumten. An den Drehkreuzen, die zwischen eisernen Schutzstangen den Über-gang über die Eisenbahngleise absicherten, blieben wir immer ganz vorsichtig stehen, um zu hören, ob sich kein Zug näherte. Insgeheim hoffte ich natürlich, das Pfeif- und Läutesignal der Dampflok zu vernehmen, denn es war unheimlich aufregend, wenn der Zug fauchend und zischend durch die felsige Schlucht fuhr. Manchmal hatten wir das Glück, dass sich gerade ein Zug näherte. Dann standen wir am Drehkreuz und ich spürte den festen Griff, mit dem Mutter meine Hand umklammerte. War der Zug in Richtung West- oder Ostbahnhof vorübergeschnauft, dann ging es weiter über den Weg durch den lichten kleinen Wald am Hang der Hardt, bevor wir über die steinerne Treppe zum Lünkerhohl hinabstiegen und durch die Industriestraße zum Haus der Großeltern einschwenkten.
Ein anderes Mal gingen wir nicht den Tiefbau hinunter zum Schiller-platz, sondern An der Isenburg geradeaus, querten die Vinckestraße und bogen bei „Kohlen Nölle".in die Mendener Straße ein. Rechts unter einer Überdachung war die Tankstelle beim Autohaus Nolte. Es war die einzige Tankstelle im Stadtkern von Iserlohn. Hier schaute ich gerne zu, wenn der Tankwart an der Zapfsäule hantierte und eines der wenigen Autos betankte, die zu jener Zeit im Stadtbild zu sehen waren.
Handel auf der „Wermingser" Gegenüber der grauen Fassade der Au-towerkstatt mit den großen Fenstern ging es über die Mendener Stra-ße weiter in Richtung ,Wermingser", vorbei an der Metzgerei Knipp neben dem Haushaltwarengeschäft von Blankemeier und an Mürmanns kleiner Schreibwarenhandlung. Der kleine Laden von Robert Mürmann war immer ein beliebter Anlaufpunkt. Dort gab es nach Kriegsende die begehrten kleinen Sammelbilder von Autotypen, Lokomotiven und Fußballspielern zu kaufen.
Hier habe ich gewörkt, lange 47 Jahre,
aber ich habe es nicht bereut!
Ich will ja nicht vermessen sein,
aber es ist nur ein Gerücht, dass man meinetwegen das Gebäude kernsanieren musste.
und das tue ich heute,
Tauben füttern im Park!