Das war 1890
die "noch nicht" Alexanderhöhe
erbaut 1863
abgebrannt 16.02.1970
Wie Bomberg dem Hochmut des Adels
eine Lektion gab
Im westfälischen Landtage hielt Harkort eine seiner großen Volksre-den wider die Vorrechte des Adels. Der Graf Golen antwortete gereizt. Besonders eine Stelle seiner Rede erregte bösen Tumult, der berüchtigte Passus: »Der westfälische Adel steigt nicht ins Volk herab!«
Am folgenden Morgen hielt, in sechsspänniger großer Gala mit we-henden Federbüschen herangaloppierend, in funkelndem Silberge-schirr der Landauer des Barons vor dem Friseurladen der Hauptstra-ße. Er selber kutschierte in dottergelben Glacés hoch oben auf dem Bock an der Seite des Grooms. Dieser sprang ab und holte den Bar-bier. Schon sammelten sich Neugierige. Nach kurzem Wortwechsel erschien auch der Barbier mit einem Lehrjungen, der Seifenbecken und Pinsel feierlich dem Meister vorantrug und sich unten neben das Gefährt postierte. Der Meister aber kletterte mit einem mühsamen Schwung über das Trittbrett und stand bald droben breitbeinig auf der Deichsel vor dem Baron, der mit verschränkten Armen thronte. Und unten schlug der Junge Schaum mit dem Quast, den er mit tiefem Bückling dem Meister emporreichte. Dieser verneigte sich seinerseits droben vor dem Baron und begann ihm auf dem Bock das Kinn zu bepinseln. Alle Fenster und Türen öffneten sich, Kopf an Kopf wuchs die Zuschauermenge, und unter deren gepfefferter Heiterkeit ward in erhabener Position der Baron hoch oben auf dem Bock, steif wie ein Pagode, vom Meister flockenwirbelnd eingeseift und kunstgerecht rasiert. Worauf der Rasierte lässig zwei Goldstücke aus spitzen Fingern in die ausgebreitete Schürze des Lehrlings hinabfallen ließ.
Doch Dachs ergriff nun ein mächtiges Krummhorn und stieß schmet-ternd Tusch. Dann wandte er sich zu den Zuschauern mit feierlicher Stimme: »Der westfälische Adel steigt nicht ins Volk herab!« Knatternd sauste die Equipage aus einer Woge von Gelächter davon.
Der Mann im Alter
die schöne Jugend war einmal,
lieber Freund, es kommt noch schlimmer.
der Geruchssinn geht verloren,
dabei hast Du noch zu kämpfen,
um den Nasensaft zu dämpfen,
der sich an der Spitze sammelt,
und als Tropfen runter bammelt.
trotz der scharf geschliffenen Brille.
Deine Zähne werden lose,
werden sie Dir rausgenommen,
ist ein arges Hindernis.
von Problemen mit dem Herzen
und vom Magen, diesem Hund,
denn keinesfalls ist er gesund.
der Urin ist zuckerhaltig.
leidet stark an Muskelschwund.
wird Dir gleich die Hose feucht.
können kaum den Stuhlgang halten.
schmerzhaft böse Hämorrhoiden.
vielgepriesene Wünschelrute,
unterm faltenreichen Bauch.
Nur zum Pinkeln lediglich,
dient der Schnippeldillerich.
wirklich keine Freudenquelle,
und die holde Weiblichkeit,
wittert dies und weiß Bescheid.
er ist sittsam, weil er muß.
bring ich dir als gute Gabe,
Wünsche für die nächsten Jahr‘.
wird schon dadurch sehr gemildert,
an allem noch Interesse zeigt.
willst dich nicht mehr stets beweisen,
setzt dich einfach still zur Ruh,
schaust dem Leben nur noch zu,
verkümmern Körper und auch Geist.
Bahnhofstreppe im Winter
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